Das Leistungstier in uns ist im Grunde eine grossartige Kraft ‒ eine Energie, die etwas bewegen und schaffen will. Nur, in ungezügelter Form, brennt das Leistungstier oft durch, hetzt und schnaubt durch unseren Arbeitsalltag und macht gehörig Stress.
Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Leistungstier braucht es eine klare Führung. Es geht aber nicht darum, den Willen des Leistungstiers zu brechen, wie es Pferdeflüsterer alter Schule im Umgang mit wilden Pferden gehandhabt haben, sondern das Ziel besteht in einem konstruktiven Teamwork ‒ ein Teamwork, das das Leistungstier, die Arbeitskraft in uns, freiwillig und freudig eingeht. Wenn wir uns bewusst der Arbeitskraft in uns zuwenden, spüren wir sehr schnell, ob wir unser Leistungstier eher an die kurze Leine nehmen müssen oder ob wir es an der langen Leine führen können. Im Umgang mit dem Leistungstier geht es um bewusste Führung, Druck und Raum, Druck machen, mit Druck umgehen, Raum haben, Raum nehmen, Freiraum schaffen, Grenzen setzen. In den Coachings nehmen wir dieses Druck/Raum-Thema jeweils bewusst und zielerichtet auf.
Vor dem erfolgreichen Umgang mit unserer Arbeitskraft lohnt sich ein Blick auf unsere Grundeinstellung zur Arbeit ganz allgemein. Diesbezüglich hat uns nämlich unser kollektiver Sprachgebrauch einen Bärendienst erwiesen: Wir stellen ‒ vollkommen natürlich und unbewusst ‒ unsere Arbeit der Freizeit entgegen Und degradieren so unsere Arbeit unbewusst zur unfreien Zeit. Und so fühlen wir uns dann oft auch. In dasselbe Horn stösst auch der verheerende Ausdruck work-live-Balance, was uns unbewusst suggeriert, dass die Arbeitszeit nichts mit Leben zu tun hat, dass Arbeit und Leben (scheinbar) getrennt sind. Auch die ganz selbstverständlich gebrauchte Floskel erst die Arbeit, dann das Vergnügen sagt uns unbewusst, dass die Arbeit kein Vergnügen darstellt.
Es lohnt sich also, erst innnerlich die Grenzen, die mit diesen ungünstigen Sprachausdrücken gesetzt werden, auf Bewusstseinsebene neu zu definieren. Unsere Einstellung zur Arbeit sollte also erst innerlich optimiert werden, damit wir unsere Arbeitskraft auch im Aussen erfolgreich und stimmig entfalten können.
Im freudigen und entspannten Teamwork mit unserem Leistungstier entdecken wir nicht nur unsere eigene Arbeitskraft, sondern in der Folge auch unser grosses Potenzial, unsere hauseigene, kreative Ausdruckskraft. ‒ Willkommen in der Kraft.